2. Verhandlung ohne Annäherung

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24.10.2024 Barbara Resch Bezirksleiterin IG Metall Baden-Württemberg: "Das Angebot ist zu niedrig, die Entgelterhöhung kommt zu spät und die Laufzeit ist zu lang. Die Beschäftigten haben mehr verdient."

Die nächste Verhandlung findet am 31. Oktober 2024 in Böblingen statt.
Ludwigsburg. Die zweite Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist ohne erkennbare Annäherung zu Ende gegangen. Ein Angebot der Arbeitgeber wies die Verhandlungskommission der IG Metall Baden-Württemberg als nicht ausreichend zurück.

Barbara Resch, Verhandlungsführerin und IG Metall-Bezirksleiterin für Baden-Württemberg: "Die Arbeitgeberseite hat nach der substanzlosen Forderung einer Nullrunde ein erstes Angebot vorgelegt. Schneller als beim letzten Mal, das ist ein Anfang. Doch das Angebot ist zu niedrig, die Entgelterhöhung kommt zu spät und die Laufzeit ist zu lang. So wird es schwierig, schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen." Resch ergänzt: "Die Beschäftigten, die jeden Tag ihren Beitrag zum Erfolg der Unternehmen leisten, haben mehr verdient. Wir fordern von Südwestmetall eine deutliche Verbesserung. Wir bereiten in den Betrieben jetzt die Warnstreiks vor."

Zur Forderung der IG Metall nach 170 Euro mehr für Auszubildende und dual Studierende haben sich die Arbeitgeber nicht konkret geäußert. Resch: "Außer, dass es eine überproportionale Erhöhung geben soll, wurde uns nichts mitgeteilt. Auch hier erwarten wir eine angemessene Erhöhung, denn wir brauchen hier in Baden-Württemberg die besten Fachkräfte der Zukunft in der M+E-Industrie."
Resch führt fort: "Wir erwarten in der nächsten Verhandlung von Südwestmetall Antworten auf all unsere Forderungen, sowie zur tariflichen Freistellungszeit und zur sozialen Komponente." Zu beidem hätten sich die Arbeitgeber nicht wirklich geäußert.

Es braucht ein gutes Gesamtpaket. Probleme dort lösen, wo sie entstehen.

Resch fordert zudem auch eine Kraftanstrengung aller Akteure zum Erhalt des Industriestandortes Baden-Württemberg: "Wir stecken in einer herausfordernden Situation, die die Tarifpolitik nicht allein lösen kann. Was wir gerade erleben, ist oft eine einseitige Überreaktion auf eine in weiten Teilen selbstverschuldete Misere. Keines der aktuellen Probleme resultiert aus den Abschlüssen der vergangenen Jahre. Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie erwarten sichere Arbeitsplätze und Perspektiven. Dafür werden innovative Produkte benötigt."
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssten zusammenarbeiten, um bürokratische Hürden abzubauen, die Infrastruktur zu modernisieren und einen klaren Zukunftspakt für Baden-Württemberg zu entwickeln. Die Schuldenbreme müsse endlich ausgesetzt werden, denn diese helfe kein Stückchen weiter, sondern führe nur zu einer weiteren Verschlechterung. "Die Krise darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden", bekräftigt Resch.

Mehr als 10.000 Metallerinnen und Metaller untermauern Forderung

Begleitet wurde die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit zahlreichen Aktionen in Baden-Württemberg, bei denen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie die Forderung nach 7 Prozent mehr Geld und 170 Euro mehr für die Auszubildenden deutlich unterstrichen. Mehr als 6000 Kolleginnen und Kollegen zeigten heute in Ludwigsburg ihren Kampfesgeist und ihre Entschlossenheit. Weitere Kundgebungen fanden in Villingen-Schwenningen, Friedrichshafen-Singen, Mannheim sowie gestern in Ulm statt. Insgesamt beteiligten sich mehr als 10.000 Beschäftigte und demonstrierten ihre Unterstützung für die Forderungen der IG Metall.
Gewerkschafterin Resch gibt sich selbstbewusst und kampfbereit: "Die Aktionen heute waren ein starkes Signal an die Arbeitgeber und sind ein Vorgeschmack, wozu wir bereit und in der Lage sind."
Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld sowie eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von 170 Euro für die Auszubildenden und dual Studierenden bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Der Tarifvertrag lief bis zum 30. September 2024. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2024 um 24 Uhr, ab dem 29. Oktober 2024 um 0:00 Uhr sind Warnstreiks möglich.

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Letzte Änderung: 24.10.2024